Schriftgröße: A  A  A

Patienteninformationen der Orthopädischen Gemeinschaftspraxis

Die Wirbelsäule: Definition der Wirbelsäulensyndrome

Fie Wirbelsäule: Definition der WirbelsäulensyndromeDie am häufigsten auftretenden akuten und chronischen Schmerzen, die von der Wirbelsäule ausgehen, sind auf degenerative Veränderungen der Bandscheibe mit entsprechenden Beeinträchtigungen im Bewegungssegment zurückzuführen. Die durch Bandscheibenverschleiß hervorgerufenen variablen Krankheitsbilder werden als Wirbelsäulensyndrome zusammengefasst.
Die Wirbelsäule setzt sich aus insgesamt 24 Wirbelkörpern und angrenzenden Zwischenwirbelscheiben zusammen. Je nach Lokalisation wird entsprechend zwischen zervikalen (HWS), thorakalen (BWS) und lumbalen (LWS)-Syndromen unterschieden.

Sofern sich die Beschwerden auf einen Wirbelsäulenabschnitt beschränken, werde sie als lokales Wirbelsäulensyndrom bezeichnet.
Liegt eine Schmerzausstrahlung durch z.B. Wurzelkompression oder pseudoradikuläre Symptomatik vor, werden an der HWS Cervicobrachialgien unterschieden. An der LWS liegt analog eine Ischialgie oder Femoralgie vor. Bei Ausstrahlenden Beschwerden an der BWS sind die Begriffe Intercostalneuralgie oder thorakales Wurzelsyndrom gebräuchlich.

Für morphologische Veränderungen der Bandscheibe in Folge von degenerativen Prozessen haben sich die Begriffe Diskose, bzw. Osteochondrose etabliert. Diese Veränderungen sind mit den modernen bildgebenden Verfahren wir der Kernspintomographie (MRT) auch in den Frühphasen zu entdecken. Die knöchernen Veränderungen an der Wirbelsäule mit Randkantenausziehungen werden als Spondylose bezeichnet und sind auch schon in der Nativradiologie ausreichend zu beurteilen.

Bei den Verschleißprozessen der Bandscheibe kommt es zu Massenverschiebungen innerhalb des Bandscheibenrings. Für den therapeutischen Ansatz ist dabei entscheidend, ob es sich um eine Protrusion (Vorwölbung) oder schon um einen Prolaps (Vorfall) handelt.
Bei vorherrschender Schmerzsymptomatik ohne neurologische Ausfälle (z.B. Lähmungen der betroffenen Muskelgruppen) ist eine konservative Therapie häufig ausreichend.

Sofern manifeste Ausfallerscheinungen wie Lähmungen von Muskelgruppen oder ein Caudasyndrom (Funktionsbeeinträchtigung von Blase oder Enddarm) vorliegen, ist allerdings eine operative Maßnahme in der Regel erforderlich.