Schriftgröße: A  A  A

Fokusierte Extrakoporale Stoßwellentherapie ESWT (ESWT-Stoßwellentherapie)

Fokusierte Extrakoporale Stoßwellentherapie ESWT (ESWT-Stoßwellentherapie)

Was ist eine Stoßwellentherapie

Ebenso wie in der Urologie werden Schalldruckwellen erzeugt, die in der Tiefe des Körpers gebündelt (fokussiert) werden. Diese Verdichtung der Stoßwellen kann dann durch rhythmische und wiederkehrende Anwendung zur Zerrüttung eines Festkörpers, beispielsweise einer Verkalkung führen. Die Verkalkung wird durch die Stoßwellenbehandlung zu feinstem „Sand“ zerrieben und kann dann vom Körper aufgenommen und auf dem Blutweg abtransportiert und ausgeschieden werden.

Wie Stoßwellen helfen

In der Orthopädie werden mehrere Wirkmechanismen der Stoßwellen-Therapie (ESWT) diskutiert, welche teilweise ineinander greifen dürften.

Kalkabbau: Im betroffenen Körperteil führt die sehr hohe direkte Energie dazu, dass nach vier bis sechs Wochen zunächst ein Zerfall des Kalkherdes eintritt. Dies ist auch im Röntgenbild sichtbar. In der Folgezeit baut der Körper dann die kleinen Kalkstückchen vollständig ab. Eine Stoffwechsel-Steigerung mit Freisetzung freier Radikale und Änderung des Säuregehalts fördert den Kalkabbau zusätzlich.

Schmerztherapie: Für die erzielte Schmerzlinderung haben die Mediziner ebenfalls mehrere Erklärungen. Zum einen entsteht durch die Stoßwelle ein sehr großer Reiz-Anstrom, der zum Gehirn weitergeleitet wird. Dadurch reicht die Kapazität der Leitungsfasern (Nerven) nicht mehr aus, auch die Schmerzinformation zu transportieren (Gate-Control-Theorie). Zum anderen wird durch die direkte Veränderung von Zellwänden die Weiterleitung des Schmerzimpulses verhindert.

Knochenaufbau: Die positive Wirkung der Stoßwellen-Therapie bei Störungen der Knochenheilung beruht auf der sehr hohen Energie, die hier zum Einsatz kommt. An der Knochenwand werden kleinste Risse erzeugt, wodurch Zellen (Osteoblasten) zur Knochenneubildung angeregt und die Knochenbruch-Heilung doch noch vollzogen werden kann.

Wie fokusierte Stoßwellen helfen

Diese Therapieform verwendet Energieflussdichten im mittelenergetischen Bereich. Mit dieser Therapie wird in der Regel bei Verkalkungen und Schmerzen in oberflächlich gelegenen Sehnen oder Schleimbeuteln gearbeitet. Weil diese Behandlungsform schmerzhaft ist, wird die Behandlung auf Wunsch in Lokalanästhesie durchgeführt. Sie ist wirksam bei Erkrankungen der Sehnenansätze wie z.B. an der Achillessehne, der Kniescheibensehne, bei Tennisellbogen, schmerzhaften Ansatztendinosen am Hüftgelenk, Überlastungsschäden oder an der Schienbeinkante bei Laufsportlern.

Hervorragende Indikationen sind aber auch die Kalkschulter oder der schmerzhafte Fersensporn.

Hier sind die Ergebnisse den bisher üblichen konservativen Therapieverfahren in der Regel sogar überlegen und den Ergebnissen der operativen Behandlung vergleichbar.

Ablauf der Stoßwellentherapie

Bei einer genauen Untersuchung lokalisiert der Arzt die Orte des Hauptschmerzes und kennzeichnet sie. Dann betäubt er auf Wunsch das Behandlungsgebiet für die Stoßwellen-Therapie lokal (Lokalanästhesie). Nach etwa zehn Minuten beginnt dann die eigentliche Behandlung.

Übrigens: Erschrecken Sie nicht! Jeder "Schuss" ist mit einem lauten Knall verbunden!

Je nach Indikation und Gerätetyp werden insgesamt 1000 bis 2000 Schallstöße mit einer Frequenz von zwei bis vier Stößen pro Sekunde abgefeuert. Die reine Behandlungszeit mit Stoßwellen beträgt fünf bis zehn Minuten, für die gesamte Therapiesitzung müssen Sie etwa eine halbe Stunde Zeit einrechnen.

Anwendungsgebiete der Stoßwellentherapie

Zur Behandlung von

  • Kalkschultern
  • Tennisellenbogen / Golferellenbogen
  • Fersensporn
  • Achillessehnenbeschwerden
  • Falschgelenken
  • chronische Entzündungen der Sehnenansätze am Schultergelenk
  • Entzündung der Schleimbeutel am Hüftgelenk

Kosten der Stoßwellentherapie

Unsere Stoßwellentherapie kostet entsprechend der Gebührenordnung für Ärzte Nr. 1800 bei einem 1,0 -fachem Satz 86,27 € pro Sitzung. Es werden zwischen 1 bis 5 Behandlungen erforderlich sein.