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Patienteninformationen der Orthopädischen Gemeinschaftspraxis

Fußball

Im Jahre 2006 haben etwa 265 Millionen Menschen in über 200 Ländern der Welt Fußball gespielt, in Deutschland allein 6 Millionen in über 25.000 Vereinen.
Jeder Fußballfreund kennt nun die Frage nach dem Sinn, warum er oder sie sich derart dafür begeistern könne, dass irgendwo auf der Welt 22 Spieler hinter einem Ball herlaufen. Das klingt naheliegend, denn im Gegensatz zu anderen Großereignissen ist Fußball eben nur Fußball.

Fragen nach den Wurzeln des Fußballs enden stets mit ähnlichen Antworten, seien es China, Griechenland oder England, viele sagen auch Deutschland. Ausschlaggebend ist aber die persönliche Meinung des mit dem Fußball aufgewachsenen Verfassers: der Fokus der Fußballwelt liegt in einer mittelgroßen Stadt im Ruhrgebiet.

Nun stellt sich die Frage nach der tieferen Bedeutung des Fußballspiels, ganz besonders wenn man bedenkt, dass es vor allem auf zwei Punkte ankommt: auf der Basis von körperlicher Fitness und Kondition aufbauend die Technik mit Ball sowie die Taktik. Letzteres spielt in einer Teamsportart eine wichtige Rolle, sofern nicht nur der Spaß am Fußball im Vordergrund steht. Ein rudimentäres Basiswissen über das Ziel des Fußballspiels, nämlich Tore zu erzielen, gelegentlich auch zu verhindern und dies mit insgesamt 11 Spielern in einer Mannschaft, auf unterschiedlichen Positionen des Spielfeldes eingesetzt, sei an dieser Stelle vorausgesetzt. Das Spiel selbst verkompliziert sich demzufolge durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft nicht unerheblich.

Für den Orthopäden und Sportmediziner steht daher der Aspekt der körperlichen Fitness, der Kondition und einer möglichen Gewichtsreduktion durch das Fussballspiel im Vordergrund.

In einer neueren Studie (Krustrup et al., Universität Kopenhagen, 2008) wurden die Trainingseffekte von Fußball mit denen von Läufern und Nichtsportlern verglichen. Das Ergebnis zeigte bei 2-3 maligem Training / Woche eine größeren Körperfettverlust und Muskelaufbau bei den Fußballern, gleichfalls hatten die Fußballer ihren Fitnesszustand stärker verbessert als die Läufer.

Wie lässt sich dieses Ergebnis erklären?

Das dem leichten Jogging ähnliche Grundtempo, zusätzlich aber typische Kurzzeitaktionen wie Sprints mit vielen Richtungswechseln (Intervalltraining), sowie Sprünge und Körperkontakte bedeuten effektivere Anforderungen sowohl an das Herz-Kreislaufsystem als auch an die Muskulatur, Bänder und Knochen. Resultate sind ein positiver Trainingseffekt in Ausdauer, Schnelligkeit, Kraft und Koordination.

Übrigens – nach der Trainingsintensität befragt, antwortete kein einziger Fußballspieler, er hätte die Einheit als besonders hart empfunden. Der Spaßfaktor, unter einem gewissen Wettkampfcharakter Sport zu treiben, macht den gesteigerten Körpereinsatz weniger wahrnehmbar.

Fußball zählt somit zu den Mannschaftsportarten mit hohem Nutzen für den Erhalt oder das Erreichen einer überdurchschnittlichen körperlichen Leistungsfähigkeit.

Sollte dann und wann der Spaßfaktor über das Ziel des Trainingseffektes gestellt werden, sei erinnert:
Das ist Wahnsinn! Da gibt's Spieler im Team, die laufen noch weniger als ich! (Toni Polster)